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Erfahrungsbericht: Als MTRA in der Schweiz - wir haben nachgefragt.

Erfahrungsbericht: Als MTRA in der Schweiz - wir haben nachgefragt.

Unser Spezialabteilung "Heilberufe" nimmt es sehr genau mit der Betreuung von Kandidatinnen und Kandidaten. Wir haben bei einem erfolgreich vermittelten Fachspezialisten für eine Position als MTRA (Radiologiefachperson) nach seinem Umzug in die Schweiz nachgefragt:

Wie war Ihr erster Eindruck in der Schweiz? Was hat Sie zu Beginn beeindruckt?

Ich muss sagen, durchweg positiv. Es ist ein wunderschönes Land mit toller Natur. Die Berge und Wälder sind unvergleichlich schön. Gleichzeitig sind die Menschen hier sehr freundlich, offen und hilfsbereit, sodass man schnell miteinander in Kontakt kommt.

Es ist eine andere Mentalität, als ich es vom Ruhrgebiet kenne. Man läuft durch die Stadt und alle grüßen einander. Der höfliche Umgang untereinander fällt sofort auf. Wenn man zu den Menschen höflich ist, dann wissen sie es auch zu schätzen und bedanken sich für die geleistete Arbeit fast schon zu oft. Leider ist es in Deutschland oft nicht der Fall.

Ich habe auch schon Patienten getroffen, die ich zuvor untersucht hatte und wir haben uns nett auf der Straße unterhalten. In Restaurants oder Cafes trifft man unbekannte Menschen, mit denen man sich anschließen, plötzlich längere Zeit unterhält. Im Krankenhaus sind alle miteinander per Du und auch der Chefarzt stellt sich mit Vornamen vor und bietet einem direkt das Du an. Sowas wird es in Deutschland nicht geben. Schließlich kann ich hier jeden um Hilfe fragen und man hilft sich gegenseitig jederzeit und gerne.

Wie sind die Arbeitsweise und die Arbeitsbelastung und wo spüren Sie Unterschiede im Vergleich zu Deutschland?

Natürlich arbeite ich auch hier viel, wobei die Belastung von Tag zu Tag variiert. Mal kommen mehr Notfälle rein und dann kann es am Tag darauf auch plötzlich ganz ruhig werden.

Ich finde, es läuft hier aber besser als in Deutschland. Die Untersuchungszeiten sind großzügiger, bei gleichzeitig besserer Organisation und Struktur der Arbeitsabläufe. Es ist einfach gut geplant. Bei Planuntersuchungen habe ich mehr Zeit für den Patienten und stehe nicht so unter Zeitdruck. Ich kann jedem die bevorstehende Untersuchung erklären und auf Fragen eingehen, was mir persönlich sehr wichtig ist und auch Spaß macht. In Deutschland ist es leider nicht mehr so. Es geht da mehr um Fallzahlen und die Verkürzung der Untersuchungszeit.

Gezeitigt fällt auch auf, dass man Patienten hier eher am MRI untersucht, um die bestmögliche medizinische Abklärung zu gewährleisten. In Deutschland spielt der Zeitfaktor, bei der Entscheidung welche Untersuchung gemacht wird, eine große Rolle.

War es schwer, Anschluss zu finden?

Nein, weil ich selbst ein offener Mensch bin und wie erwähnt sind alle hier sehr offen und freundlich. Man merkt, dass die Menschen hier insgesamt glücklicher und zufriedener mit ihrem Leben sind und fast immer gute Laune haben. Auch früh morgens lacht man viel gemeinsam und alle sind gut gelaunt. Das finde ich persönlich super, weil man auch selbst gute Laune bekommt, wenn alle um einen herum gute Laune haben.

Ein kleines Problem habe ich ab und zu, wenn die Menschen Schweizer Dialekt sprechen, wobei es auch mit der Zeit besser wird und man sich an die Begriffe gewöhnt. Wenn man dann bittet, es nochmal kurz zu wiederholen, sprechen alle auch Hochdeutsch mit einem oder wenn sie direkt merken, dass man selbst kein Dialekt versteht.

Es ist insgesamt kein Problem, wenn man kein Schweizer Dialekt spricht, weil im Spital viele Menschen aus verschiedenen Ländern arbeiten. Andersherum verstehen mich hier natürlich alle ohne Probleme.

Wie war Ihr Umzug und was sind die ersten Schritte nach dem Umsiedelung in die Schweiz?

Der Umzug war einfacher als sie es mir zunächst erzählt hatten. Sie hatten mir gesagt, dass eine Menge Papierkram auf mich zukommt, aber tatsächlich ist es nicht so. Man muss sich nur in Deutschland abmelden und eine Aufenthaltsgenehmigung in der Schweiz beantragen, bevor man mit der Arbeit anfängt. Ich selbst habe es einen Tag vor meinem ersten Arbeitstag beantragt. Für den Antrag muss man nur nachweisen, dass man einen Arbeitsvertrag und einen Wohnsitz in der Schweiz hat. Anschließend wird man zu einem Termin eingeladen und bekommt ein 5 Jahres Visum. Nachdem man den Antrag gestellt hat und während der Bearbeitung kann man schon ganz normal arbeiten. Nach 2 Terminen hatte ich also alles erledigt und meine Schweizer Aufenthaltsgenehmigung in der Tasche.  

Wichtig ist auch, dass man eine Krankenversicherung abschließt. Dafür hat man 3 Monate Zeit, wobei diese auch rückwirkend abgeschlossen werden kann.

Ansonsten muss man nichts mehr beantragen. Ich dachte das Visum zu beantragen und die Behördengänge werden kompliziert, weil es nicht in der EU ist. Das Gegenteil ist der Fall.

Bei der Wohnung musste ich mich nur bei den Energiewerken melden. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Umzug in die Schweiz so einfach ist.

Ich wohne aktuell im Personalhaus, was sehr angenehm ist, weil es direkt neben der Arbeit ist und ich keine Einrichtung aus Deutschland mitnehmen und somit auch keinen Umzug organisieren musste.

Ich habe meine persönlichen Sachen eingepackt und bin einfach hergekommen, so einfach wie es klingt war es auch.