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Die Schweiz benötigt dringend Anästhesisten

Die Schweiz benötigt dringend Anästhesisten

Das Schweizer Gesundheitssystem geniesst aufgrund des uneingeschränkten Zugangs zu spezialisierter Versorgung und der kurzen Wartelisten für chirurgische Eingriffe einen hohen, auch internationalen, Stellenwert. Der Bedarf an anästhesiologischer und chirurgischer Versorgung nimmt stetig aufgrund der zunehmenden Grösse und Alterung der Schweizer Bevölkerung zu. Darüber hinaus steht das Fachgebiet der Anästhesie angesichts der anhaltenden und wiederkehrenden SARS-CoV-Pandemie unter enormem Druck, eine leistungsfähige Belegschaft aufrechtzuerhalten, um den Bedarf der Bevölkerung zu decken.

Die National Anaesthesia Workforce Study Group (NAWOS) führte vor einiger Zeit eine interessante Studie durch. Sie haben alle in der Schweiz praktizierenden Ärzte (Auszubildende und approbierte) in der Anästhesie erfasst. Die Studie erfasste demografische und berufliche Informationen, wie die aktuelle Position, Krankenhausmerkmale, Arbeitsbelastung, Anzahl der Schichten und zukünftige Lebenspläne. Es wurde ein computergestütztes Marko-Modell mit einer speziellen Simulationen erstellt, um sowohl das Angebot als auch die Nachfrage nach Stellen für Anästhesieärzte zu prognostizieren.

Ergebnisse NAWOS: Von den 2661 verteilten Fragebögen wurden 1985 (74,2 %) ausgefüllt und zurückgeschickt. Die Studie fand heraus, dass das Durchschnittsalter der in der Schweiz praktizierenden Anästhesisten bei 45,2 Jahren lag, wobei 44,3 % von ihnen Frauen waren und 76,9 % einen Schweizer Facharzttitel besassen. Nur 59,6 % der Befragten arbeiteten Vollzeit. Das Prognosemodell zeigte, dass die Zahl der Anästhesisten, die bis 2034 in den Ruhestand gehen, stetig ansteigt und dass in den nächsten 8 Jahren 27% der Vollzeitstellen verloren gehen. Selbst wenn alle vorhandenen Vollzeitäquivalente besetzt werden, ist nach 2022 mit einem allmählichen Mangel an Anästhesisten zu rechnen. 

Schlussfolgerungen: Aufgrund der bevorstehenden hohen Pensionierungsrate von Anästhesisten ist in der Schweiz, ist in naher Zukunft mit einem Anästhesistenmangel zu rechnen. Um diesen Mangel zu kompensieren, werden wir in der Schweiz wahrscheinlich verstärkt auf im Ausland ausgebildetes medizinisches Personal zurückgreifen müssen. Diese Abhängigkeit sollte als nationale Priorität betrachtet werden, da Anästhesisten sowohl bei der Behandlung von Patienten mit respiratorischen Komplikationen der SARS-CoV-Infektion als auch bei der Versorgung von chirurgischen Patienten, deren Zahl in den kommenden Jahren stetig steigen dürfte, eine wichtige Rolle spielen.

Wir bei medical-jobs24.ch spüren eine Zunahme von Anfragen seitens der Kunden. Seit einigen Monaten haben wir vermehrt wieder Positionen rundum die Anästhesie auf unsere Jobplattform im Angebot.